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Der Vorschlag Polens, wie die geltenden Regeln für gentechnisch veränderte Pflanzen künftig angepasst werden könnten, habe unter den 27 EU-Mitgliedstaaten am Freitag die nötige qualifizierte Mehrheit gefunden, teilte die polnische Ratspräsidentschaft mit. Belgien habe aber Vorbehalte erklärt, auch Deutschland fordert Nachbesserungen. Ende April sollen in einem sogenannten Trilog Gespräche mit Europäischem Parlament, Rat und EU-Kommission starten, um eine endgültige Gesetzesvorlage zu erarbeiten.

Deutschland werde der Neuregelung am kommenden Montag im EU-Agrarrat nicht zustimmen, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe sowie der Deutschlandfunk. Auf EU-Vorschlag sollen Pflanzen der Züchtungsklasse NGT-1 (inkl. CRISPR/Cas) künftig ohne Risikoprüfung und Kennzeichnung zugelassen werden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) lehnt dies ab, um auch den „Milliardenmarkt der Gentechnik-frei Produkte nicht zu zerstören“.

Noch vor der endgültigen Beschlussfassung im Europaparlament startet das Bundesforschungsministerium (BMBF) eine Forschungsoffensive zur modernen Pflanzenzüchtung und legt dazu ein 50 Mio.-Euro-Förderprogramm auf.

Mit der Schlussabstimmung vom 18. März zum Gentechnikgesetz (GTG) hat das eidgenössische Parlament eine Tür für moderne Methoden der Pflanzenzüchtung geöffnet. Einerseits wurde das Gentechnik-Moratorium bis 2025 nochmals verlängert. Das Parlament hat aber gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, Anwendungen von Genome editing über ein "risikobasiertes Zulassungsverfahren" regeln zu wollen.